Dienstag, 25. Januar 2011

sweet taste of kerosene.

"with a fire in my bones and the sweet taste of kerosene"
 (Kings of Leon - Revelry)

Wenn man zu viel Zeit hat, denkt man zu viel nach. Es ist beängstigend, wie der eigene Kopf einem dadurch zum Feind werden kann. Ich würde ihn manchmal gerne einfach abstellen. Damit er mich allein lässt. Allein mit dem Gefühl der Glückseeligkeit, der Zuversicht, der Hoffnung. 
Aber das tut er nicht. Er rattert, dreht sich, flüstert in mein Ohr. Es hallt in mir wieder, schlägt Wellen, lässt die innere Ruhe davontreiben und mich in dem geflüster Ertrinken. Ein Gedanke führt zum nächsten, immer weiter hinaus aufs Meer. Bis da kein Land mehr ist, an dem man sich halten kann. Bis man nicht mehr weiß, in welche Richtung man schwimmen muss um wieder sicher zu sein. Vor dieser rauen See. Vor seinem Kopf. Was ist man schon, wenn nicht verloren? Wer ist man schon, wenn nicht der Besitz eines anderen? Wie soll man dieses Leben bestreiten, wenn nicht verwirrt? 
Es ist der Gedanke der einen taumeln lässt, nicht die Leere. 



Leroy weiß von meinem nicht ganz normalen Verhältnis zum Essen. Er konnte gar nicht aufhören zu sagen wie dünn ich bin, dass ich schön bin. Aus seinem Mund glaube ich es nicht so wirklich. Naja, es ist mir fast egal, was ersagt. Fast. Mein Problem ist der Ekel, der mich überkommt wenn ich meine Beine ansehe. Mein Bauch ist mittlerweile OK. Ich mag ihn sogar irgendwie. Aber es kann nicht sein, dass ich meine Beine nur schön dünn finde, wenn ich Schuhe mit 10cm Absatz trage. Das ist geschummelt. Ich muss weniger werden. Ich will, dass er mich sieht und sagt: wow, dass ist meine Freundin. Mein Mädchen. Schaut her, wie wundervoll sie ist. 

Vielleicht mache ich es doch ein bisschen für ihn. Aber wir beide werden was davon haben. Wir beide werden meinen Körper lieben.
Ich bin nicht krank. Ich habe keine Essstörung. Dazu fehlt mir die Disziplin. Der Gedanke ist da, aber ihm fehlt der starke Wille. Ich will. Aber nicht genug. Ich muss besser werden. Aber krank werde ich nicht. Ich werde nicht unter 50 kg gehen. Denn zum besser werden, gehört auch gesund sein. Was hilft mir ein schwebender Körper, wenn mir am Ende nichts anderes mehr bleibt? 
Ich mache es besser. 
Ich werde besser. 
Ich werde für ihn das Mädchen, was er immer haben wollte.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen